Bornholm, 20.01.2021 Was war eigentlich zuerst da? Die Angst oder der Stress? Oder die depressive Verstimmung und die Traurigkeit?
Viele in unserer Gesellschaft fragen sich das, wenn sie unter ihren Stimmungen, Gefühlen und Wahrnehmungen leiden, die irgendwie diffus
durch ihren Körper jagen. Eigentlich will doch jeder einfach nur glücklich sein. Und eigentlich könnte das Leben doch so leicht sein, wenn es
nicht so schwer wäre…
Vor einer Woche habe ich ein neues Projekt bekannt gegeben: den STRENXIOUS-TALK – Ein Talk über die Angst und wie wir in ihr und mit ihr unsere Stärke entdecken. Und ich merke gerade, wie sehr das Thema wohl doch noch tabuisiert ist. Die Anmeldungen zu dem Talk auf Zoom strömen nicht nur so in meinem Mail-Account ein, womit ich eigentlich gerechnet hätte. Denn ich weiß, dass die Angst um sich greift. Allein in Deutschland leiden rund 12 Millionen Menschen unter einer Angststörung und diese Zahl ist von 2017! Ich bin sicher, dass sich diese Zahl gerade seit Beginn der Coronakrise massiv nach oben bewegt hat. Gefühlt würde ich sagen, dass jeder Dritte von mehr oder weniger Angstgefühlen betroffen ist. Und damit meine ich nicht die „normale“ Angst, die wir für unser Überleben brauchen und die uns vor Gefahren warnt. Ich meine die Angst, die nur in unserem Kopf ist. Und die uns wie in einem schlechten Spielfilm die schlimmsten Szenarien vorspielt und das so sehr in 4C und 3D, das es wie real wirkt. So bekommt man beklemmende Angst um die Lieben und ihre Gesundheit und muss zwanghaft per Whatsapp oder Messenger checken, ob sie noch da sind, auch wenn sie nur mal einkaufen oder zum Briefkasten gegangen sind. Oder die Fahrt mit dem Bus oder der Bahn wird zum Horrortrip, weil ja alles Mögliche passieren könnte, Brand, Entgleisung, Terroranschlag….
Doch was ist mit der Angst, die wir gar nicht als Angst wahrnehmen? Denn viele Menschen wissen gar nicht, dass sie mit der Angst kämpfen. Sie wissen nicht, dass die Angst die eigentliche Ursache ihrer Symptome sind. Die Ursache dafür, dass sie sich antriebsschwach, traurig, nervös, gereizt, hoffnungslos fühlen. Dass sie morgens schon beim Aufstehen keine Lust auf den Tag haben, dass sie keine Freude haben, neue Dinge in Angriff zu nehmen, dass sie Projekte und Vorhaben erst gar nicht angehen, da ihnen das Zutrauen fehlt. Und so bemerken sie gar nicht, dass die Welt immer kleiner um sie herum wird. Dass der Grauschleier sich über den Tag legt und die Sonne nicht mehr durchzukommen scheint. Und die Welt der Angst wird zu ihrem Leben, dem Alltag und der Art, wie man so den Alltag meistert. Sie wissen nicht, dass hinter dem Perfektionismus im Job (jedes Projekt fehler- und lückenlos durchgeplant und vorbereitet) aber auch in der Freizeit (alles muss super perfekt inszeniert sein, wenn die Freunde zum Abendessen kommen), die Angst steht. Sie wissen nicht, dass hinter dem Bedürfnis alles und jeden zu kontrollieren, die Schultasche akribisch für den Sohn zu packen, lieber alles selber zu machen, weil der Partner es ja nicht richtig macht, eben die Angst steht. Die Angst, dass das Leben anders verläuft, als man denkt und will. Die Angst, dass das Leben aus den Fugen gerät und das Chaos das Ruder übernimmt. Die Angst, dass ich nicht mehr die allmächtige Kontrolle habe.

Angst hat viele Gesichter und sie tarnt sich gut. Hinter dem Stress. Hinter der Niedergeschlagenheit. Hinter der Müdigkeit. Hinter der Meckerei. Hinter dem Negativismus.
Ich weiß, wovon ich spreche, denn ich war selber betroffen und das sehr viele Jahre. Daher liegt es mir sehr am Herzen, anderen Betroffenen zu helfen und ihnen Zuversicht und Mut zu geben, angstfrei durch das Leben zu gehen und es zu genießen, statt es irgendwie zu überstehen. Denn leider ist das oft das Gefühl, das sich bei Menschen mit Angst breit macht: Das Leben wird überstanden, der Tag wird überstanden. Die Nächte sind, wenn man Glück hat, eine kleine Ruheoase. Wenn nicht, treibt einen die Angst auch im Schlaf vor sich her, durch Schlafstörungen, Alpträume und ein Gefühl, nicht zur Ruhe zu kommen.

Heute Abend um 20:15 Uhr thematisiert die ARD das Thema. „Sörensen hat Angst“ heißt der Krimi, in dem ein Polizist mit Angststörung die Hauptperson spielt. Es stehen zwar die Morde im Vordergrund und die Angststörung spielt die Nebenrolle, dafür aber ziemlich gut. Es ist gut, dass es damit diese Krankheit mal in die Primetime geschafft hat und ich kann nur empfehlen, sich diesen Film anzuschauen. Sicher, es ist kein Film ÜBER die Angststörung, sondern mit der Angststörung, aber somit ist das Thema eben auch für den Ottonormalgucker gut verdaulich und rückt so hoffentlich etwas mehr in die Mitte der Gesellschaft.
Ich möchte dem Thema auf Dauer mehr Raum geben und es offen diskutieren. Mit Ernst aber auch mit Spaß. Denn „Angsthasen“ haben auch Humor, auch wenn der vielleicht manchmal eher schwarz ist (hi,hi). Zusammen mit der 22-jährigen Sophie laden wir dich herzlich ein, dabei zu sein. Egal, ob die Angst dich im Griff hat und du dir darüber bewußt bist, oder ob du irgendwie nur so eine Ahnung hast, dass deine komischen Gefühle, Verstimmungen und Verwirrungen etwas mit Angst zutun haben könnten… Egal ob du 16, 20 Jahre, 50 oder 80 Jahre bist! JOIN US!

Der STRENXIOUS-TALK startet am 09.Februar um 19.30 Uhr auf Zoom und soll dann einmal monatlich stattfinden. Du kannst mit Video und Ton teilnehmen, nur mit Foto oder Namen und ohne Ton. Ganz, wie es sich für dich gut anfühlt. Denn gerade bei der Angst gilt: Vertraue dir und deinem Gefühl und handle danach…
Wenn du mehr erfahren möchtest, schau bitte HIER vorbei und wenn du teilnehmen möchtest, reicht eine kurze Nachricht und ich sende dir einen Link zu dem Zoom-Talk!

Wir freuen uns auf dich und den Start am 09. Februar!!!

Sophie & Steffi

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